Turmfalke - Vogel des Jahres

Mitarbeiter des Stromversorgers SH-Netz bringen für uns Turmfalkennisthilfen in E-Masten an. Diese sind als Brutplatz bei den Falken sehr begehrt. Besonders in sog. "Mäusejahren" gibt es hier regelmäßig gute Bruterfolge.

Den Stromversorgern danken wir für Ihr Entgegenkommen.

Im Europa der Urzeit war der Turmfalke möglicherweise ein Bewohner von Felsen, Klippen oder Gebirgsbereichen. Um die Nahrungsquellen der weiten Steppenareale, der offenen und halboffenen Landschaften unseres Urkontinents nutzen zu können, ist anzunehmen, dass er auch Höhlen, Halbhöhlen, abgebrochene Baumstämme, von Blitzen getroffene  Baumruinen usw. genutzt hat, um dort zu brüten.Dazu sicherlich auch Nester von anderen Vogelarten, wie Krähen oder Elstern.

 

Auch heute finden wir den Rüttelfalken - so sein anderer Name- noch in vielen Gebirgslandschaften. Auch nutzt er weiterhin gern Nester von Rabenvögeln oder Greifvögeln zur Jungenaufzucht.

 

Und warum helfen wir vom NABU Elmshorn dem Turmfalken ?

 

Im Grunde genommen benötigen heute sehr viele Geschöpfe auf unserem Planeten die Hilfe, zumindest jedoch die Rücksichtsnahme des Menschen.So auch der Turmfalke - einer der kleinsten Greifvögel unserer Heimat.

 

Untersuchungen von Ornithologen haben festgestellt, dass z.B. die Bruterfolge von Falkenpaaren, die in Höhlen, Halbhöhlen oder Gebäuden ihre Jungen aufgeziehen, deutlich höher sind als solche vorn Freibruten, d.h. von Bruten auf Krähen-oder Elsternnestern.

 

Da wir Menschen durch unsere nahezu grenzenlose Inanspruchnahme von Umwelt und Naturrressourcen vielen unserer Mitgeschöpfe - auch dem Turmfalken - die Möglichkeiten zum Überleben stark eingeschränkt haben,

versuchen wir vom NABU alles, um diesen Lebewesen eine Chance bei uns zu geben oder ihnen zumindest das Überleben zu erleichtern.

 

Der beste Weg dazu ist sicherlich die Erhaltung bzw. Wiederherstellung natürlicher Lebensräume, d.h. offenes oder halboffenes Gelände, das eine große Vielzahl an Beutetieren wie z.B. Mäuse oder Großinsekten aufweist.

Dazu hat der NABU Elmshorn seit 1984 begonnen, Flächen in seinen Projekträumen  Hörnerauniederung im Norden des Kreises Pinneberg, dem Offensether Moor oder dem Krückautal zwischen Barmstedt und Elmshorn aufzukaufen. Diese Flächen werden extensiv, d.h. ohne Dünger und Pestizide und möglichst naturschonend bewirtschaftet, so dass sich dort das Beutetierangebot für Turmfalken nach und nach verbessert.

 

Gleichzeitig versuchen wir seit 2007, die Nistplatzsituation für den Turmfalken zu verbessern.Wir kaufen oder bauen spezielle Nisthilfen und hängen diese an geeigneten Stellen, wie z.B. Gebäuden (Kirchen!), an hohe Bäume oder in Hochspannungsmasten auf.

 

Dabei hat sich besonders das Anbringen in E-Masten, die in weiten Grünlandflächen stehen, als erfolgreich erwiesen. Dank des vorbildlichen Entgegenkommens der EON-Hanse sind seit 2009 gut 40 Nisthilfen in E-Masten im Kreis Pinneberg und Kreis Steinburg montiert worden, die zum größten Teil bereits im ersten Jahr spontan besiedelt wurden und überraschend gute Bruterfolge hervorbrachten 

 

Sehr hilfreich erwiesen sich aus der Literatur entnommene Tipps unserer Naturschutzkollegen aus den neuen Bundesländern, die einfach Plastekanister zu wirksamen und dauerhaften Nisthilfen für den Turmfalken umgebaut haben und damit erstaunliche Erfolge erzielen konnten.

 

Wir haben nach diesem Verfahren bisher gut 50 Stück dieser wirklich gut geeigneten NIstkästen selbst hergestellt und größtenteils auch angebracht. 

Eine Turmfalkennisthilfe soll im Turm der Stiftskirche in Elmshorn angebracht werden - Okt. 2007

Im Turm der Stiftskirche in Elmshorn soll eine Turmfalkennisthilfe angebracht werden.Sylvia Hansch vom Kirchenvorstand hilft uns bei der Montage. Okt. 2007

Plastekanister (aus unproblematischer Herkunft), mit eingesägter Öffnung, "Balkon" (sehr wichtig für die fast flüggen Jungfalken) und stabilem Haltebrett.Witterungsbeständig, geringes Eigengewicht und langlebig.Gute Erfolge bei der Ansiedlung von Turmfalken vor allem in E-Masten.

Altes Klärwerk Kruck in Elmshorn - Wir hatten bereits in den 1980er Jahren hier eine Turmfalkennisthilfe angebracht, die alljährlich besetzt ist. Jetzt montieren wir in der Nachbarschaft einen neuen Kasten, weil der alte bereits baufällig geworden ist.Mal sehen, wofür sich das Falkenpaar entscheidet.

Ein selbstgebauter Turmfalkenkasten an der Bismarckschule in Elmshorn. In 2011 Bruterfolg mit sechs ausgeflogenen Jungfalken.
Der Kasten wird angebracht - Mindesthöhe 10 m, besser aber noch höher, besonders dann, wenn die Masten in Nähe von Häusern, Straßen usw. stehen. Alle Fotos: H.H.Dürnberg

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