Unsere Pflanzaktion am 25.11.23 im Krückaupark hat in der örtlichen Presse Resonanz gefunden. Eine schöne gemeinsame Aktion mit dem Sportverein EMTV.

Winterstimmung auf Panzerberg

Vogelmord in der Elbmarsch

Sechs Windkraftanlagen stehen bereits in der Marsch zwischen Uetersen und Groß Nordende. Die sollen jetzt verschwinden und vier neuen Anlagen Platz machen. Anlagen mit einer Flügellänge von 150 m und einer Höhe von über 180 m. Dies mitten in der Hauptvogelfluglinie Skandinavien-Fehmarnbelt-Unterelbe und exakt in der Flughöhe der durchziehenden Vogelschwärme. Damit dürften noch mehr Verluste an Gänsen, Schwänen, Störchen, Kranichen, Greifvögeln und Fledermäusen die Folge sein. Verluste, die in die Tausende gehen - pro Jahr ! Dies haben Untersuchungen der Vogelschutzwarte Brandenburg ergeben. Zerschredderte oder verstümmelte Vögel, die unter den Anlagen liegen und Fuchs und Krähe reichlich Nahrung bieten dürften.

 

Die rein kapitalorientierte private Betreibergesellschaft hat offenbar gute Beziehungen zur Landesregierung  und  zum Landesamt für Umweltschutz. Denn diese haben die ursprünglichen Kartenwerke, die den massiven Vogelzug zwischen Krückau - Pinnau und Wedel deutlich dokumentieren, kürzlich geändert - Vogelzug darf dort schlichtweg nicht mehr stattfinden. Manipulation und Korruption, die - wie man annehmen möchte - man eigentlich mehr in Bananenrepubliken verortet ? Schlimm, wenn es so wäre. Doch der politische Wind weht wohl so. Und unsere Mitmenschen scheinen diese Entwicklung offenbar achselzuckend hinzunehmen.

 

Der NABU Elmshorn hat die Antragsunterlagen der Betreibergesellschaft von einem namhaften Hamburger Anwaltsbüro prüfen lassen, hatte den Widerspruch gegen die beantragte aktuelle Änderung der Abschaltvorschrift wegen einer nahen Seeadlerbrut prüfen lassen und hätte damit vor Gericht nicht unbedingt den Kürzeren ziehen müssen. Leider ist der NABU Elmshorn und auch seine örtlichen Unterstützer nicht klagebefugt. Dies ist nur der NABU Landesverband. Und dieser hat die von uns erhoffte Unterstützung leider versagt. Dabei hätte er die Kosten des Verfahrens nicht einmal tragen müssen. Viele von uns mögen sich jetzt fragen, wofür unser NABU-Landesvorstand steht?

 

Zerteilt von den Flügeln einer Windkraftanlage

Sommeraspekte

Viel an ursprünglicher Natur gibt es nicht mehr bei uns. Der allgemeine Flächenfraß, Straßen und Autobahnen, vor allem aber die intensive Agrarindustrie haben unsere Landschaften größtenteils von Blumen, Schmetterlingen und Vögeln leergefegt. Doch an einigen Stellen unserer Region gibt es zum Glück noch ein wenig Hoffnung, die uns dann Freude machen kann. Ein paar Beispiele:

Der Neuntöter - Zugvogel aus Afrika.Bewohner halboffener Landschaften.Er braucht Weideland mit ein paar Dornbüschen. Die findet er noch oft auf unseren NABU-Flächen. Dieses Jahr über 20 Reviere im Offensether-und Bokelsesser Moor.

Wird zu Abertausenden in ägyptischen Netzen gefangen und landet als teure Delikatesse in Kairoer Schlemmerlokalen. Tolle Entwicklungshilfe!

Der Scheckenfalter auf Arnika.Beide bei  uns absolute Raritäten. Nur noch in der Nordoer Heide auf Flächen der Stiftung Naturschutz zu finden. Wie lange bleibt der seltene Falter noch dort ? Der Austausch mit anderen Populationen ist schwierig. Zu viele lebensfeindliche Areale verhindern dies. Aufgabe für uns: Verbundachsen schaffen.

Seit gut zwei Jahren ist er zurück in der Krückau: der Biber. Eine Erfolgsgeschichte des Artenschutzes. Wir finden gefällte Bäume, abgenagte Weidenäste und Biberrutschen. Und wir fragen uns: wann findet unser Biber einen Partner? Und was passiert, wenn ein Paar sich findet und irgendwann die Krückau aufstaut? Bis weit ins Mittelalter existierte ein großer Bibersee zwischen Bokholt und Bevern ( daher der Ortsname). Für den Naturschutz wäre das ein großer Gewinn.

Auch er ist mit mehreren Paaren wieder heimisch geworden bei uns: der Seeadler- größter Greifvogel in Deutschland. Auch er ein prägnantes Erfolgsprodukt des engagierten Artenschutzes. Heute schießt ihn zum Glück kaum noch jemand vom Himmel. Trotzdem ist er immer noch bedroht: heimliche Vergiftungen, Eisenbahnzüge und vor allem Windkraftanlagen, die unsere große Greifvögel tödlich verletzen oder schlichtweg in der Luft halbieren.Wir fordern daher: Stopp mit der Flügeltechnik und Nutzung der Windkraft über umwelt-und artenschutzfreundliche Alternativen.

Wo sollen Wildbienen und Schmetterlinge noch leben?

Auf seinen Äckern und Wiesen wächst schon lange kein blühendes Kraut mehr. Gift und Gülle haben ganze Arbeit geleistet. Nun geht es auch noch den letzten Rückzugsräumen an den Kragen: Wegränder und Feldraine mäht der Bauer mit Inbrunst und Verbissenheit. Kein Halm darf mehr stehen bleiben. Alles Leben auf diesem letzten Streifen hat der Kreiselmäher mit Erfolg vernichtet.

Was soll das? Mit derartig unsinnigen und überflüssigen Aktionen stellt sich der Bauer selbstverschuldet an der Pranger. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen auch vom Landwirt ein Umdenken im Umgang mit unserer Natur fordern.

NABU für Kinder

29. April : Hoffest bei Öko-Betrieb Scharmer in Horst-Dannwisch

 

13.Mai : Kinderkulturfest in Elmshorn

 

An beiden Veranstaltungen bietet der NABU Werkstände für Nistkastenbau, Insektenhotels und Vogelplaketten an. Alle Stände sind häufig belagert von begeisterten Kindern und ihren Eltern. Unsere Hofffnung: vielleicht behält das eine oder andere Kind sein Interesse für den Schutz unserer Tierwelt auch später bei.

Wasserverbände im Rückwärtsgang

Weiträumige Abholzungen am Entwässerungskanal im Hohenfelder Moor. Gesunde und kräftige Bäume sind einer brutalen Aktion zum Opfer gefallen. Begründung des verantwortlichen Kremperauverbandes: die Bagger kommen zur Räumung und weiteren Vertiefung des Kanals sonst nicht durch. Absurd und skandalös zugleich: im Hinterland liegen nur noch Naturschutzflächen und Moor.  Diese dürfen nicht mehr entwässert werden. Moore haben wichtige Funktionen für den Klimaschutz und die Arterhaltung.Daher stellt dies eine absolut rückwärtsgewandte Maßnahme des Verbandes dar. Die zuständigen Behörden zeigen sich demgegenüber hilflos.

 

Gleiches gilt für die Krückau im Raum Elmshorn-Kölln-Reisiek: auch hier hat der zuständige Wasserverband zum wiederholten Male wertvolle Gehölze am Ufer der Krückau abgeholzt. Zum  großen Schaden für die Tierwelt und das Fließgewässersystem. Auch in der Vergangenheit hat sich der Verband bereits durch derart rücksichtslose Maßnahmen hervorgetan. Leider halten auch hier die Behörden schützend die Hand vor die Umweltfrevler.

 

Immer eindringlicher stellt sich uns daher die Frage:; wozu eigentlich brauchen wir noch Wasserverbände? Diese zeigen mit ihren rückwärts gewandten Aktionen, dass ihre Gedankenwelt sich noch im letzten und vorletzten Jahrhundert befindet. Die aktuell sich immer deutlicher abzeichnenden Gefahren für unsere Moore, unsere Fließgewässer und unser Klima sind ihnen schlichtweg gleichgültig oder gar nicht erst bewusst.

 

Höchste Zeit für ihre Auflösung!

 

Vogelschutz klassisch

Es bleibt jedes Mal wieder spannend: ist der Kasten angenommen worden? Welche Art hat hier gebrütet? Gab es Bruterfolg?

Angeblich hat es für den Artenschutz ja keinen Belang: Nistkästen aufhängen.

Das mag wahr sein. Aber trotzdem macht es immer noch Spaß. Über 400 Nisthilfen betreut unser NABU in Elmshorn. Die meisten schaffen wir auch, alljährlich zu kontrollieren und zu reinigen. Und es freut uns jedes Mal wieder, wenn ein Großteil der Kästen besetzt war, d.h. wir haben es durch unsere Initiative möglich gemacht, dass eine Vogelfamilie erfolgreich Nachwuchs aufziehen konnte. Bei aller Freude über unsere Erfolge müssen wir in den letzten Jahren allerdings feststellen, dass die ursprüngliche Artenvielfalt an Höhlenbrütern abgenommen hat: wir finden fast ausschließlich nur noch Kohl-, Blau- und Sumpfmeise, selten einmal auch den Kleiber in unseren Kästen. Gartenrotschwanz und Trauerschnäpper, ja selbst Feldsperling und Star als ehemals recht verbreitete Höhlenbrüter sind fast verschwunden.Dafür überraschen uns zeitweise Wald- oder Gelbhalsmäuse, die sich in den Kästen verstecken. Selbstverständlich lassen wir ihr Winterquartier ungestört.

 

Vielleicht hast du ja Lust, uns einmal bei den Kontrollen zu helfen? Wir freuen uns auf dich.

Artenschutz an Gebäuden

Hofbesitzer aus der Nachbarschaft Elmshorns haben Turmfalken, Schleiereulen und Steinkäuze auf ihrem Gelände. Wir boten der Familie unsere Hilfe an und befestigen einen neuen Turmfalkenkasten am Hausgiebel.

Willkommene Unterstützung bekommen wir von der Firma Osbahr, die uns ein Steiggerät und einen kompetenten Helfer zur Verfügung stellt.

 

Im Innenraum der Scheune bringen wir einen Schleiereulenkasten an, den uns unsere Kollegen vom Eulenschutz zur Verfügung gestellt haben. Um Mardern und Katzen den Zugang zu verwehren, schrauben wir beidseitig Schutzvorrichtungen an.

Wir erklettern eine benachbarte Esche und befestigen auf einem waagerechten Seitenast eine Steinkauzröhre.Wir hoffen, dass dem Kauz die neue Wohnung gefällt und wir vielleicht bereits im kommenden Jahr mit jungen Käuzen rechnen dürfen.

Gedächtnisbäume

In den vergangenen Jahren sind immer wieder Mitglieder oder Nachbarn auf uns zugekommen und haben den Wunsch nach der Pflanzung eines Gedächtnisbaumes für einen verstorbenen Angehörigen geäußert. Wir sind dem Wunsch gern nachgekommen und haben bisher immer passende Standorte finden können.

Aktuell haben wir einen Gedächtnisbaum für ein kürzlich verstorbenes Vorstandsmitglied auf einer unserer Flächen an der Krückau gepflanzt.

Horst - Panzerberg - Ein neues Projekt

Eine neue Freundschaft?

Die Nachbarsfamilie lässt ihre Esel auf unserer Fläche weiden.Die Tiere sind recht zutraulich und an Menschen gewöhnt.

In den Randbereichen und an den alten Knicks pflanzen wir Winterlinden, Spitzahorn, Eichen, Hainbuchen, Eschen, Feldahorn, Pfaffenhütchen, Hasel, Weißdorn und Wildrosen.Die Pflanzen entstammen aus eigener Anzucht.

Mit Unterstützung des Kreises Steinburg konnnten wir nördlich von Elmshorn in der Gemeinde Horst eine ca. 5 ha große aufgelassene Baumschulfläche erwerben. Wollten wir anfangs hier einen Wald entstehen lassen, überzeugte uns die Mitarbeiterin der Fachbehörde, hier doch lieber eine Heide-Wildblumenfläche sich entwickeln zu lassen. Immerhin handele es sich hier im eine ehemalige Elbranddüne, für die eine magere und lückige Offenlandvegetation typisch sei.

Wir nahmen diesen Vorschlag gerne auf, zumal blütenreiche Offenlandflächen bei uns heute zu den landschaftlichen Raritäten zählen und sich zu wertvollen Lebensräumen gerade für Wildbienen und Schmetterlinge entwickeln könnten.

Die größte Teilflläche wurde im Spätwinter daher vollständig vom alten Baumschulbewuchs  und von restlichem Müll befreit.

Im Laufe des Sommers haben sich zu unserer großen Überraschung unerwartet viele Wildblumen gezeigt. Auch erstes Ausbringen eigener Wildblumensaat aus der Umgebung hat Erfolg gezeigt. Auf einer Teilfläche haben sich allerdings starke Aufwüchse von Weiden gezeigt.Wir hoffen nun, dass unsere Esel den Bestand nach und nach verbeißen, werden aber wohl maschinell nachhelfen müssen.

In Absprache mit der Naturschutzbehörde soll später ein zugewachsener randlicher Weiher wieder geöffnet werden.An einzelnen Stellen könnte zudem die Mutterbodenschicht bis auf den Dünensand abgeschoben werden, um bessere Keimbedingungen für Besenheide und andere Magerbodenspezialisten zu schaffen.

 

Das Projekt stellt uns vor neue und große Herausforderungen. Diese wollen wir gerne annehmen und sind auf die Entwicklung in den kommenden Jahren sehr gespannt.

 

 

Schwalbenfreundliche Häuser

Auch in diesem Jahr erreichen uns Bitten von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die Urkunde und Plakette für ein "schwalbenfreundliches Haus" wünschen. Gerne sind wir diesen Wünschen nachgekommen und haben bei sehr netten Familien in unseren Nachbargemeinden Hohenfelde, Kiebitzreihe und Raa-Besenbek die entsprechenden Unterlagen überreichen können. Die Schwalben auf den Höfen durften wir persönlich begrüßen.

Eine neue Obstwiese entsteht

Aus Horst erreicht uns die Bitte eines jungen Ehepaares, bei der Gestaltung eines hofnahen Geländes behilflich zu sein. Das anfangs gewünschte Gehölz lehnt die Naturschutzbehörde in Itzehoe allerdings ab, macht aber den Vorschlag, eine Obstwiese mit alten, einheimischen Kultursorten anzulegen.

 

Ende März werden die ersten Bäume gepflanzt, angebunden und mit einem Schutz vor Weidevieh versehen. Am Rand der Fläche werden niedrig wachsende heimische Sträucher wie Holunder, Wildrose oder Schneeball gepflanzt.

 

Alle sind auf das Ergebnis unserer Aktion gespannt. Hoffentlich spielt das Wetter mit. Im Herbst soll die Pflanzaktion fortgesetzt werden. 

 

Wieder werden Auwaldsäume zerstört

Wieder einmal hat der Wasser-und Bodenverband unter seinem Vorsitzenden Karl Heinz Bonnhoff an der Krückau Tabula rasa gemacht. Östlich der Querung der Krückau mit der A23 zwischen Bokholt und Kölln-Reisiek hatten sich in den letzten Jahren hoffnungsvolle Ansätze für das Heranwachsen eines natürlichen Auenwaldes entwickelt. Dies ist dem Verband allerdings ein Dorn im Auge, wie die ähnlich unrühmlichen Aktionen am Krückauwanderweg im vorletzten Jahr deutlich gezeigt haben. Der kanalartige Vorflutcharakter der Krückau soll möglichst erhalten bleiben. So sollen offenbar die fehlerhaften und ökologisch verheerenden Maßnahmen der letzten Jahrzehnte an der Krückau dauerhaft bestehen bleiben. Diese Aktionen stehen in deutlichem Gegensatz zu den Forderungen der Umweltverbände und weiten Teilen der Politik, unsere Bäche und Flüsse wieder einer natürlichen Entwicklung zuzuführen. Leider sehen sowohl die zuständigen Landesbehörden als auch die Kreisbehörden diesem unsäglichen Treiben untätig zu.

Fast 400 Nistkästen - doch wer kümmert sich um sie?

Nistkästen sollten eigentlich jedes Jahr einmal kontrolliert und gereinigt werden. Für die fast 400 Nistkästen, die der NABU in und um Elmshorn angebracht hat, stehen allerdings zu wenige Helfer zur Verfügung.

 

Hat du Lust, uns zu helfen, ein paar Nistkästen zu übernehmen und dich dann um "deine" Kästen zu kümmern?

 

Wir würden uns sehr freuen, denn du nimmst uns viel Arbeit ab. Melde ich doch einfach mal bei uns!

Vogeltragödie an der Unterelbe

Über 30 tote Nonnengänse wurden allein am 6.Januar an der Krückaumündung eingesammelt.

Wir würden uns über Helfer beim Einsammeln sehr freuen. Aber bitte an Handschuhe und Müllsäcke denken.

Wir Menschen leider derzeit unter den verschiedenen Varianten des Corona-Virus. Die Tierwelt bei uns trifft es wesentlich härter: der Vogelgrippe-Virus wütet besonders unter den Wildvögeln. So haben Mitarbeiter des LKN allein in den letzten Tagen Anfang Januar bereits über 500 tote Nonnengänse aufsammeln müssen, und zwar nur diejenigen, die sie vom Auto aus gefunden haben. Ein Mehrfaches dürfte weit draußen im Gelände herumliegen.

Nur sehr wenige Jäger und Naturschützer sind dazu im Bereich des NSG Eschschallen zwischen Krückau- und Pinnaumündung unterwegs und sammeln die toten Vögel ein. Es bestehen erhebliche Befürchtungen, dass die heimischen Greifvögel wie Seeadler und Mäusebussard die toten Gänse verzehren und selbst an der Vogelgrippe erkranken. 

Auch Menschen sollten die toten Tiere nicht ohne Handschuhe anfassen. Die Kadaver sollten in Plastiksäcke verpackt und entsorgt werden.

Die Naturschützer vermuten, dass die gefährlichen Virusmutanten aus der Massentierhaltung entwichen sind und über Futterreste, Schlachtabfälle oder Abwässer in die Natur und damit in den Bereich der Wildvögel gelangt sind.

 

Brutaler Mord an jungem Habicht

Erneut ist es in unserer Region zu einem illegalen Übergriff auf eine Wildtierart gekommen! Wie dem aktuellen Pressebericht aus den EN vom 26. November 21 zu entnehmen ist, musste ein junger Habicht eingeschläfert werden, weil ihm ein krimineller Übeltäter beide Fänge abgehackt hatte. Die nach solchen Ereignissen oft gestellte und hilflose Frage " Wer tut denn so was?" erübrigt sich in derartigen Fällen: der Täterkreis ist eindeutig eingrenzbar auf die zahlenmäßig geringe, jedoch häufig hoch kriminelle Gruppe der Geflügelhalter. In der Vergangenheit hat unser NABU im Kreis Pinneberg leider mehrfach illegale Aktionen aus dieser Personengruppe feststellen müssen, die in einigen Fällen auch strafrechtlich verfolgt wurden.

Es ist uns schlichtweg unbegreiflich, dass der Gesetzgeber den bisher immer noch möglichen Erwerb von sogenannten Habichtsfanggeräten nicht umgehend verbietet und Besitz und Anwendung unter empfindliche Strafe stellt. Denn Fang und Tötung von Greifvögeln ist in Deutschland eindeutig als Straftatsbestand ausgewiesen.

 

Wir werden die Politik deshalb zukünftig noch stärker in die Pflicht nehmen und bitten aber auch die Bevölkerung, ein wachsames Auge gerade an Orten mit Geflügelhaltung zubehalten.

Neue Herausforderung für Naturschutz-Praktiker

Die imposanten Knickeichen bleiben - der alte Baumschulbestand wird entfernt
Die imposanten Knickeichen bleiben - der alte Baumschulbestand wird entfernt

Gut 50.000 m2 groß ist das Grundstück, das wir für den Naturschutz am Rande der Gemeinde Horst im Kreis Steinburg erwerben konnten. Der Kreis hat uns dabei nach Kräften unterstützt, allerdings mit einer Reihe vor Auflagen.

 

Das betreffende ehemalige Baumschulgelände ist seit vielen Jahren verwildert. Der Kreis fordert, den Bestand an standortfernen Kiefern, Fichten, Zypressen und Mammutbäumen zu entfernen. Stattdessen soll auf dieser hier früher vorhandenen Elbrand-Düne eine weitgehend offene Fläche entstehen, die von Wildgräsern, Wildblumen, Heide und eventuell einigen Wacholderbüchen geprägt ist.

 

Der NABU unterstützt diesen interessanten, aber sicherlich nicht einfach zu realisierenden Vorschlag. Wir hoffen nun, dass das Angebot einer Profifirma in die Tat umgesetzt werden kann. Die Firma wird mit Ausnahme der randlichen Knickeichen, den alten Baumschulbestand vollkommen entfernen und auch die verbliebenen Stubben räumen, um dann die Fläche für eine entsprechende Einsaat vorzubereiten.

 

Unsere Aufgabe wird es dann sein, passendes Saatgut zu beschaffen, die Einsaat zu organisieren und die künftige Entwicklung der Vegetation sorgfältig zu begleiten.

 

Eine vollkommen neue Herausforderung für die erfahrenen Naturschutz-Praktiker des NABU Elmshorn - eine sicherlich schwierige, aber durchaus spannende Aufgabe.

Wildbienen im Sinkflug

Auch in der Fachwerkstatt hergestellte kleinere Nisthilfen mit vorgefertigten Bohrlöchern sind eine gute Hilfe für einige Arten unserer Wildbienen.

Der Lebensmittel-Discounter Nahkauf  aus Elmshorn-Sibirien spendiert uns zwei Bienenhotels. Sie werden an geeigneten Stellen auf einer der NABU-Obstwiesen in Elmshorn angebracht.

 565 Wildbienenarten wurden bisher in Deutschland festgestellt. Davon etwas über 300 Arten in Schleswig-Holstein. Sie leben überwiegen solitär, d.h. sie bilden keine Staaten wie die Honigbiene, die ein Haustier ist.

Im Laufe der Evolution haben Wildbienen gelernt, eine Vielzahl von Nischen in der Natur zu nutzen. So besiedeln sie z.B. offene Bodenstellen, Mauern, hohle Bäume, Totholz, löchrige Totholzäste, Uferabbrüche, steinige Hänge u.v.m. Ihr Nahrungsbedarf ist ebenso anspruchsvoll, da sie Wildblumen und Sträucher nahezu aller bei uns vorkommenden Arten für ihre Ernährung brauchen.

Der Mensch hat ihnen heute mit seinen Nutzungsansprüchen den größten Teil der Nischen und Nahrungsquellen bereits genommen. Die ehemals von den Wildbienen als Rückzugsraum genutzte freie Landschaft wird heute von der Agrarindustrie geprägt. die mit Gift, Gülle und Massentierhaltung die Nutzung von Nahrungsquellen und Nischen nahezu vollständig unmöglich macht. Resthabitate wie Straßenränder, Graben-und Wegsäume werden von Straßenbauverwaltungen und Gemeinden zur Hauptblütezeit regelmäßig kahlrasiert - auch einsamste Feldwege! Aber auch der Eigenheimbesitzer trägt seinen nicht unbedeutenden Anteil am Verschwinden der Wildbienen bei, wenn er mit Inbrunst seinen Golfrasenkult hegt und den Motormäher regelmäßig jedes hoffnungsvoll aufkeimende Gänseblümchen akribisch eliminieren lässt.

In dieser für die Wildbienen äußerst schwierigen Situation versucht der NABU in Elmshorn gegen zu steuern. So hat der Kreiselmäher auf den Grünlandflächen des Verbandes Hausverbot. Nur noch Weidetiere halten die Flächen offen und schonen somit die Insektenbestände. Totholz auf den NABU-Flächen wird gezielt gefördert und zusätzliche Nisthilfen für Wildbienen werden angebracht. An geeigneten Stellen wird standortgerechte Wildblumensaat ausgebracht.

Ohne Wildbienen würde die Nahrung auch für uns Menschen knapp werden. Daher sind viele kleine Maßnahmen mit Sicherheit sinnvoll.  Für eine nachhaltige Rettung unserer Wildbienen muss allerdings ein grundsätzlicher Systemwechsel vor allem in der Landwirtschaft erfolgen.

 

 

 

Schwalbenfreundliches Haus

Aus der Hand von Kerstin Mayer und Edda Hadenfeld vom NABU Elmshorn erhält Dave Kolboom aus Hohenfelde Urkunde und Plakette zum "Schwalbenfreundlichen Haus"
Aus der Hand von Kerstin Mayer und Edda Hadenfeld vom NABU Elmshorn erhält Dave Kolboom aus Hohenfelde Urkunde und Plakette zum "Schwalbenfreundlichen Haus"

Später als normal sind sie in diesem Jahr gekommen: unsere Schwalben- die Boten des Sommers.Der kalte April hatte ihre Ankunft merklich verzögert. Doch nun sind sie zurück. Meist sind es geräumige Ställe oder Scheunen, in denen die Rauchschwalbe gerne ihre Nester an die Decke baut. Am liebsten mag sie es, wenn Kühe, Schweine oder Pferde ihre Mitbewohner sind, denn diese "machen Mist" und darin leben viele Insekten, die wiederum als lebenswichtige Nahrung für die immer hungrigen Schwalben dienen.

 

Schwalben sind Zugvögel. Sie überwintern im südlichen Afrika, kehren im April zu uns zurück und ziehen Mitte September wieder ab. Wenn sie erfolgreich waren, haben sie zwei Bruten mit insgesamt vielleicht acht bis zehn Jungen durchgebracht. Das mag sich viel anhören, doch leider geht auch der Bestand an Schwalben bei uns stetig zurück. Die industriell betriebene Landwirtschaft lässt kaum noch Blütenpflanzen aufkommen, die Voraussetzung für die Existenz von Wildbienen und anderen Insektenarten sind. Auch der Golfrasenkult vieler Gartenbesitzer trägt seinen Beitrag zum Verschwinden von Biene und Schmetterling bei. Doch von diesen leben wiederum die Schwalben.Daher kommt es bei ungünstiger Witterung im Sommer häufig dazu, dass diese keinen Bruterfolg haben, da nicht genug Nahrung zur Verfügung steht. In einigen Fällen kommt es auch dazu, dass Hausbesitzer ansiedlungsfreudige Schwalben vertreiben, weil ihre natürlichen Hinterlassenschaften als störend empfunden werden.

 

Umso mehr freut es den NABU, wenn - wie im Normalfall - die Ansiedlung von Schwalben im und am Gebäude begrüßt oder zumindest hingenommen wird. Auf Wunsch erhalten Schwalbenfreunde dann eine Auszeichnung des Naturschutzbundes in Form einer Urkunde und einer Informations-Plakette für die Hauswand. So auch kürzlich in der Gemeinde Hohenfelde, wo der Hausbesitzer Dave Kolboom eine derartige Auszeichnung erhalten hat. Herr Kolboom ist stolzer Besitzer einer kleinen Kolonie von Mehlschwalben, die unter dem Dachvorsprung seines Wohnhauses einen geeigneten Brutplatz gefunden hat und von ihm sorgfältig überwacht und geschützt wird.

 

Der NABU ist auf Wunsch gern bereit,auch weiteren Schwalbenfreunden eine solche Auszeichnung zukommen zu lassen. Hinweise und Anregungen gibt es unter www. nabu-brandenburg.de. 

Naturschutzgebiete - Tummelplatz für die Freizeitindustrie?

Der NABU Elmshorn betreut im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein das Naturschutzgebiet "Eschschallen" zwischen Krückau- und Pinnaumündung. Dieses 306 ha große Gebiet stellt zusammen mit den benachbarten Schutzgebieten Pagensand, Haseldorfer Binnenelbe und der Glückstädter Rhinplate einen letzten Rückzugsraum für heimische Tier-und Pflanzenarten dar, die in unseren ausgeräumten und industrialisierten Landschaften sonst kaum noch Platz  finden. Hier können Pflanzenarten wie Elbschmiele, Wasserschierling und Sumpfdotterblume, aber auch seltene Vogelarten wie Seeadler, Rohrweihe oder Bartmeise noch leben.

 

Leider sind der gesetzliche Schutzanspruch,der notwendige Respekt und entsprechende Rücksicht noch nicht bei allen Bevölkerungsgruppen angekommen. Die seit Sommer 2020 erfolgte verstärkte Kontrolle durch unser Beobachterteam hat erschreckende Defizite zu Tage gebracht: Touristenflüge und Kunstflugkapriolen, Reusenfischerei, Mofafahrer und vor allem rasende Jet-Skis und Motorboote - alles in Schutzgebietsgewässern, direkt am oder im Schutzgebiet oder im Luftraum direkt über Brutplätzen des Seeadlers!

 

Seitdem muss der NABU Elmshorn erhebliche Anstrengungen unternehmen, um die Störungen abzuwehren oder zumindest einzudämmen.Dazu sind Kontakte aufgenommen worden mit der Flugaufsicht des Landes und der Fischereiaufsicht in Büsum. Erste Gegenmaßnahmen wurden vereinbart. Schwierig dürfte es werden bei der Eindämmung der Raserei auf der Binnenelbe, die immer noch als Bundeswasserstraße ausgewiesen ist und das Befahren mit Motorbooten und Jet-Skis erlaubt.

 

Der NABU hat daher die für den Kreis Pinneberg zuständigen Bundestagsabgeordneten um Hilfe gebeten und die Naturschutzbehörde des Kreises Pinneberg, das Umweltministerium und die zuständigen Landtagsabgeordneten informiert.

 

Bisher haben Ernst-Dieter Rossman von der SPD und Michael v. Abercron von der CDU erste Hilfsmaßnahmen eingeleitet bzw. Ortstermine wahrgenommen.

 

Wir freuen uns über die Hilfen der Politik und zahlreichen Rückmeldungen aus der Bevölkerung.  Uns ist aber trotzdem bewusst, dass es noch manches dicke Brett zu bohren gilt, um die zahlreichen Störungen zukünftig im Rahmen zu halten. 

 

 

 

 

 

Bilanz nach 40 Jahren: 1700 Einsätze für die Natur

Pflanzen neuer Feldgehölze oder von Auwaldsäumen an der Krückau und ihren Nebenbächen ist einer unserer Schwerpunkte bei unseren Einsätzen in der Natur

Der NABU Elmshorn ist ein aktiver Verband.Die Einsätze in unseren Projekträumen, Betreuungsflächen und Schutzgebieten  haben bei uns einen hohen Stellenwert: 1700 mal ausrücken mit Spaten, Forke, Leiter, Schere, Hammer oder Säge. Gehölze und Hecken pflanzen, Moore wiederbeleben, Fließgewässer renaturieren, Neophyten bekämpfen, Obstbäume pflegen, Weiher und Tümpel anlegen und vieles, vieles mehr..alles in den letzten 40 Jahren.

 

Anlässlich dieser erfreulichen Bilanz darf eine kritische Rückschau jedoch nicht fehlen: den dramatischen Rückgang vieler Tier- und Pflanzenarten in unserer Region haben wir nur punktuell abbremsen können. Für eine erfolgreiche Regeneration bräuchte unsere Natur vor allem mehr Raum. Daran müssen wir täglich arbeiten.

 

Das soll den uneigennützigen und engagierten Einsatz unserer zahlreichen ehrenamtlichen, aber auch amtlichen Helfer in all den Jahren nicht schmälern.Doch wir müssen erkennen, dass zur Rettung von Klima und Artenvielfalt auch noch weitere Stellschrauben bewegt werden müssen, um dem beispielhaften ehrenamtlichen Engagement unserer NABU-Aktiven eine noch bessere Resonanz bescheren zu können.

Unsere Stellungnahme zur Windkraftplanung Uetersen

Den zunehmenden Gigantismus bei der Errichtung von Windkraftanlagen sehen wir mit großer Skepsis

Vor allem die enormen Verluste an Vögeln, Fledermäusen und Insekten, die durch die Flügeltechnik hervorgerufen werden, machen uns große Sorgen.

 

Die Stellungnahme des NABU Elmshorn ist mit Datum vom 17. 01.2021 an die Stadt Uetersen gegangen.

 

Hunderttausende von Vögeln und Fledermäusen fallen den Rotorblättern jährlich zum Opfer
Hunderttausende von Vögeln und Fledermäusen fallen den Rotorblättern jährlich zum Opfer

Willkommene Geschenke für unsere Natur

Auf unseren Flächen im Krückautal und im Winselmoor hat die Firma Ewers aus Osterhorn neue Weiher angelegt                           .Die Naturschutzbehörde des Kreises Pinneberg hat uns erneut geholfen und die Finanzierung gesichert. Wir hoffen jetzt auf Regen, damit Moor-, Gras-und Wasserfrosch im kommenden Frühjahr erfolgreich für Nachwuchs sorgen können.

Wasserralle im Glück.

Die Wasserralle (Rallus acuaticus) ist bei uns fast verschwunden.Ihr natürlicher Lebensraum -. feuchte Schilfbereiche - existiert nur noch im NSG Eschschallen, zwischen Krückau-und Pinnaumündung.

Auf ihrem Weg nach Süden kollidierte eine Ralle kürzlich mit den Glasscheiben eines Wedeler Gewerbegebäudes.Schwere Stauchungen der Wirbelsäule machten den Vogel fast bewegungsunfähig.Dank der fachkundigen und einfühlsamen Therapie der Tierärztin Ines Koopmann und der liebevollen Pflege unserer "Vogeldoktorin" Kirstin Zoller erholte sich die kleine Ralle rasch und agierte bald putzmunter in ihrem Käfig umher.

 Wir konnten sie dann in ihrem natürlichen Lebensraum an der Krückaumündung wieder in die Freiheit entlassen, wo sie rasch in der Deckung verschwand.

Wir wünschen ihr natürlich weiterhin gute Genesung und viel Glück im Rallendasein.

30 Jahre deutsche Einheit - und wie geht es unserer Natur?

Eine der großen Verliererinnen in unserer Vogelwelt: die Uferschnepfe.

Opfer von flächendeckender Entwässerung und industrieller Landwirtschaft.

Durch strengen Schutz konnte sich der Bestand des Kranichs deutlich erhöhen.

Wo gibt es noch blütenreiche Horizonte mit Schmetterlingsraupen? Auch sie sind Opfer übertriebener  Mäh-und Ordnungswut und der Agrarindustrie.


Ein Gewinner im vereinten Deutschland: der Seeadler.

Heute brüten über 700 Paare wieder in Deutschland.

Keine Zweifel - zum Tafelsilber der deutschen Einheit gehören in jedem Falle die fünf großen Nationalparke, die mit einem genialen Coup einer Handvoll engagierter Politakteure der DDR als dicker Pluspunkt zu gelten haben. Immerhin haben wir heute insgesamt 16 Nationalparke in der Bundesrepublik.

 

Aber sonst?

 

Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat sich seit 1990 enorm geändert: die Siedlungs-und Verkehrsfläche wuchs um mehr als 20% auf 51.500 km2, das ist die vierfache Größe des Saarlandes.Täglich kommen 56 ha dazu.

 

Die deutsche Bevölkerung wuchs um 3 Millionen, in Ostdeutschland leben hingegen soviele Menschen wie 1905.

 

Das Autobahnnetz wuchs um 20% auf 13.000 km, davon 40% als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit.Die Zahl der PKW nahm um 36, die der LKW um 42% zu.

 

Im selben Zeitraum wuchsen 31.500 Windkraftanlagen in den deutschen Himmel. Nach Ansicht der Windkraftlobby, der Grünen und weiterer Politiker noch lange nicht genug.

 

Die Grünlandflächen verringerten sich um 12%. Was blieb sind überwiegend öde und ökologisch wertlose Grasäcker. Maisflächen wuchsen um 65%, etwa die doppelte Fläche der terrestrischen Naturschutzgebiete Deutschlands.

 

Die Zahl der Bauernhöfe schrumpfte auf ein Drittel. Die durchschnittliche Betriebsfläche vergrößerte sich auf über 60 ha. Zwei Drittel der Naturschutzgebiete sind kleiner. Ökologisch bewirtschaftet werden weniger als 10%.

 

Heute brüten bei uns 14 Millionen Vögel weniger als 1990. Das Insektensterben war bereits damals in vollem Gange. Mediale Aufmerksamkeit erfährt es erst heute.

 

Vorläufiges Fazit: erfreulich die insgesamt 16 Nationalparke in unserem Lande. Davon ein Großteil in den neuen Bundesländern.Der für 2038 terminierte Stopp des Braunkohleabbaus mag ebenfalls zu Hoffnung Anlass geben. Doch allgemein ist eine Korrektur der naturzerstörerischen Landnutzung nicht in Sicht. Im Gegenteil: Bund und Länder arbeiten an einer Absenkung naturschutzrechtlicher Maßstäbe. Erfolge sind dabei bereits erreicht: vier Monate vor dem 30. Jahrestag der deutschen Einheit gelang mit der sog. Bundeskompensationsverordnung ein erster durchschlagender Coup.

 

Die Umweltverbände haben dies nicht bemerkt. Ihre Mitgliedetrzahl hat sich immerhin um das Vierfache erhöht. Unsere Restnatur rast hingegen mit zunehmend erhöhter Geschwindigkeit dem Abgrund entgegen. Wer will oder kann diesen Prozess noch stoppen? Die weltweiten Freitagsdemonstrationen der jüngerern Generation mögen ein Hoffnungsschimmer sein. Doch schaffen sie die Wende noch rechtzeitig?

 

Wissenschaftler sagen uns: "Ohne Wildbienen hätte die Menschheit vielleicht noch vier Jahre zu leben."   Bei uns besetzen Wildbienen nahezu ausnahmslos die vordersten Ränge der Roten Listen.  ( Daten z.T. entnommen aus: Wilhelm Breuer: Nationalpark 3/2020)

 

 

 

NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus"

Auch in diesem Jahr meldet sich eine Familie, die Schwalben im oder am Haus duldet, beherbergt oder schützt. Dies wird vom NABU ausdrücklich unterstützt und mit einer symbolischen Aktion begleitet.

 

Dieses Jahr hat sich erneut eine Familie aus Seester gemeldet und erhält aus den Händen des Elmshorner NABU-Vorsitzenden Hans Helmut Dürnberg eine Urkunde und eine Plakette zum Anbringen am Haus.

 

Wir hoffen, dass noch weitere Aktionen dieser Art folgen können.

Energieunternehmen Tennet und S-H Netz helfen beim Artenschutz

Zum wiederholten Mal helfen uns die Energieversorger Tennet und S-H Netz beim Anbringen von Turmfalkennisthilfen an den Masten der großen Überlandleitungen.Mittlerweile konnten mit Hilfe der engagierten Mitarbeiter über 40 Nisthilfen für den kleinen Greifvogel und eifrigen Mäusejäger im Kreis Pinneberg und Kreis Steinburg angebracht werden.Mit großem Erfolg: die umgebauten Plastekanister oder Holzbetonkästen werden meist umgehend von den Turmfalken bezogen.In mäusereichen Jahren werden oft fünf, sechs oder gar sieben junge Falken darin flügge.

Windenergieboom und kein Ende?

Das ist der Preis, den unsere Mitgeschöpfe für den umgehemmten Ausbau von Windkraftanlagen bei uns zahlen müssen.Die Gefährdung besteht an 365 Tagen und Nächten im Jahr und dürfte in absehbarer Zeit den Ausrottungsprozess für viele Arten massiv beschleunigen.

Sollen wir dies als Landschaft der Zukunft hinnehmen?

Bisher ja - denn sie ist bereits Realität.

Um es vorneweg zu betonen: wir vom NABU Elmshorns sind absolute Fans von erneuerbaren Energien.

 

Doch der bisherige und geplante Ausbau der Windkraftanlagen treibt uns immer mehr Sorgenfalten auf die Stirn.

 

Die Fakten:

 

  • Bisher über 30.000 WKA auf Land in der BRD. Dazu über 1.200 Anlagen auf See.Sie produzieren fleißig Strom, der allerdings z.T. gar nicht genutzt wird, den wir als Verbraucher jedoch mit steigenden Stromkosten subventionieren müssen.

 

Doch ist dieser Strom umweltftreundlich?

 

Dies müssen wir entgegen vielfacher Verlautbarungen entschieden und deutlich in Frage stellen.

 

Warum?

 

Wir vom NABU sind zwar stark in der Klimaschutzbewegung engagiert, doch unser vorrangiger Schwerpunkt ist eindeutig der Arten- und Landschaftsschutz. Und wir fragen uns, ob der Preis, der von  Natur und Landschaft für die bisher forcierte Art von Klimaschutz bezahlt werden soll, von uns so achselzuckend akzeptiert werden kann.

 

Denn dieser Preis bedeutet:

 

  • über 12.000 Großvögel wie Adler, Milane, Weihen, Störche, Schwäne verenden alljährlich elendlich an den Rotorblättern der WKA - beim derzeitigen Ausbaustand.
  • über 200.000  durch Barotrauma getötete Fledermäuse jedes Jahr.
  • eine zahlenmäßig kaum zu schätzende Zahl getöteter Insekten durch die Rotorblätter der WKA.

 

Dazu:

 

Die überaus groß dimensionierten WKA (Repowering) stellen erhebliche Eingriffe ins Landschaftsbild dar. Eine gigantische und brutale Verwüstung ganzer Landstriche und eine Industrialisierung von Horzizonten - so sehen es neben uns auch immer mehr besorgte und entsetzte Mitbürger.

 

Bei einer geplanten 100igen Versorgung mit Erneuerbaren würden etwa 200.000 WKA unsere Republik bestücken müssen.Flächen von Naturschutzgebieten, Nationalparken und malerischen Bergkuppen wohl eingeschlossen.

 

Noch Platz oder Ziele für den Naturschutz?

 

Um ein derart bedrückendes Szenario nicht Realität werden zu lassen, unsere Forderungen:

 

  • endlich Ernst machen bei der Nutzung der enormen Energieeinsparpotentiale in nahezu allen unseren Lebensbereichen.Mit entsprechenden Techniken sind hier bis zu 30% Einsparungen zu erzielen - ohne spürbaren Komfortverlust.

 

  • Konsequente Förderung der Solartechnik. Auf jedes geeignete Dach - besonders in Gewerbe-und Industriegebieten -gehören Solarmodule. Entsprechender gesetzlicher Druck und großzügige Förderung dürften zusammen mit moderner Speichertechnik enorme Potentiale freilegen. Die großflächige Inanspruchnahme von Freiflächen für Solarmodule ist keine nachhaltige Lösung.

 

  • Rückbau der umweltschädlichen Rotorentechnik bei WKA und verstärkte Förderung der Turbinentechnik. Hier drehen sich mäßig große Schaufeln um eine vertikale Achse. Kaum eine Gefahr für Vögel, Fledermäuse und Insekten und installierbar auf jedes Hausdach und - größer dimensioniert - auch in Gewerbe-und Industriegebieten.

 

Alle drei Alternativen fördern eine dezentralisierte Form der Energieversorgung, unterstützen das lokale Handwerk und machen unabhängiger von großen Energieversorgern.

 

Klar ist: wir dürfen und können nicht mehr so weiter machen wie bisher. Wir als NABU müssen darauf achten, dass die neuen Wege unsere Mitgeschöpfe und Lebensräume mit Rücksicht behandeln und nicht zerstören.

 

 

 

 

Abertausende von Vögeln, Fledermäusen und Insekten werden alljährlich zu Opfern der bisher installierten Rotorentechnik bei Windkraftanlagen.Ein Preis, den ein Naturschutzverband wie der NABU niemals akzeptieren darf.




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