Bekassine -Vogel des Jahres 2013

Bekassine im Anmarsch - Okt. 2012
Bekassine im Anmarsch - Okt. 2012
Gefiederpflege - Okt. 2012
Gefiederpflege - Okt. 2012
Rast an der Carl-Zeiss-Station, Wedeler Marsch, Okt. 2012 - Fotos: Claus Dammannn
Rast an der Carl-Zeiss-Station, Wedeler Marsch, Okt. 2012 - Fotos: Claus Dammannn

Die Bekassine (Gallinago gallinago), ein Schnepfenvogel,der an nasse, moorige und feuchte Lebensräume angepasst ist. Diese hat der Mensch ihm durch Entwässerung der Moore und Feuchtwiesen zum größten Teil genommen, so dass die Bekassine äußerst selten geworden ist und ganz oben auf der "Roten Liste" der vom Aussterben bedrohten Vogelarten steht.

 

Im gesamten Kreis Pinneberg (663 qkm) haben unsere Ornithologen im Jahr 2012 gerade noch 6-7 Paare feststellen können.Auch wenn man die nicht entdeckten Paare hinzu zählt, ist das immer noch eine erschreckend geringe Zahl.Im Jahr 1987 z.B. konnten wir immerhin noch zwischen 40 und 50 Paare bei uns beobachten.

 

Trotzdem wird die Bekassine noch bejagt : allein in unserem EU-Nachbarland Dänemark fallen alljährlich Tausende Zugvögel aus Skandnavien schießfreudigen Freizeitschützen zum Opfer - nur so zum Spaß.Auch in unseren Nachbarländern im Süden, Osten und Westen wird diesem kleinen Schnepfenvogel als Freizeitvergnügen nachgestellt.

 

Ein unglaublicher Skandal - wie wir meinen. Ein dringender Auftrag an die Politik, die EU-Vogelschutzrichtlinie anzupassen und mit Nachdruck umzusetzen.

 

Wir vom NABU Elmshorn lassen es jedoch nicht beim Klagen: seit 1984 erwerben wir z.B. in unseren Projekträumen "Hörnerau" und "Offensether Moor" Wiesen- und Moorflächen, um diese anschließend bekassinengerecht zu gestalten. Wir schließen die Entwässerungsgräben und legen flache Blänken an, die lange Zeit im Jahr Wasser führen und für Bekassinen - aber auch für andere Limikolen - sehr attraktiv sind.

 

Erste Erfolge konnten wir dabei in der Hörnerauniederung erzielen, wo wir in einem eingepolderten Gebiet in 2011 spontan zwei neue Paare Bekassinen beobachten konnten, die sich dort wiederangesiedelt haben.

 

Nach unseren Erfahrungen nimmt die Bekassine weniger kurzrasige Feuchtwiesen, sondern sehr gern Areale, in denen kurzrasige und höhere Stauden bis etwa 30-50 cm abwechseln.Oft sind Flatterbinsenvorkommen Anzeiger für bekassinengerechte Lebensräume.

 

Das Hauptelement ist jedoch das Wasser. Ein Grundwasserstand von wenigen Zentimetern unter Flur bis zu offenen Blänken - das sind die idealen Lebenräume für die Bekassine. Dabei muss der Boden so locker und feucht sein, dass der lange Schnepfenschnabel genügend Nahrung in Form von Kleininsekten und Würmern im Boden herausstochern kann.

 

Wir versuchen alles, damit die Himmelsziege - so ein anderer Name für die Bekassine - eine Chance zum Überleben bei uns erhält. Dabei brauchen wir auch deine Hilfe! 

 


Zur Zugzeit halten sich Bekassinen gern in den nahrungsreichen Süßwasserwatten der Unterelberegion auf, bevor sie ihren Zug nach Süden fortsetzen.

Moore und Sümpfe zählten zu den ursprünglichen Lebensräumen der Bekassine

Bekassinengerechtes Areal auf einer Polderfläche in der Hörnerauniederung.Spontane Wiederansiedlung von zwei Paaren in 2011. Alle Fotos: H.H.Dürnberg

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