Junger, noch nicht ganz flugfähiger Uhu - 09.06.2012 - Foto: H.H.Dürnberg
Junger, noch nicht ganz flugfähiger Uhu - 09.06.2012 - Foto: H.H.Dürnberg
Blaumeisen kannst du fast in jedem Garten beobachten - Foto: Cl. Dammann
Blaumeisen kannst du fast in jedem Garten beobachten - Foto: Cl. Dammann

Erlebnis Natur ?` - Wir beobachten Vögel

 

Oft sind es gerade die Vögel, die uns Menschen reizen, uns näher mit Natur zu beschäftigen.

 

Vögel sind meist gut zu sehen, man Kann ihren Gesang oder ihre Rufe hören, sie beim Nestbau  und der Fütterung ihrer Jungen beobachten und vor allem am winterlichen Futterhaus so manche Überrraschung erleben.

 

Im NABU Elmshorn gibt es Mitglieder, die sich seit Jahren  der Vogelbeobachtung - der Ornithologie - mit anhaltender Begeisterung verschrieben haben.

 

  • Sie zählen Vögel an bestimmten Strecken im Winter
  • Sie erfassen Vögel in bestimmten Lebensräumen, z.B. in Elmshorn oder am Stadtrand
  • Sie machen Untersuchungen auf Probeflächen, z.B. Wald, Gewässer oder im gesamten Kreisgebiet Pinneberg
  • Sie machen Beobachtungsgänge und Exkursionen an Orte, wo man besonders gut Vögel sehen kann, z.B. an der Elbe oder im Krückautal
  • Sie bewachen Nester, damit die Vögel nicht gestört werden
  • Sie fotografieren Vögel

Haubertaucher findest du nur an größeren Wasserflächen und Seen. Er lebt von Fischen,kann hervorragend tauchen, fliegt recht passabel, aber nicht so oft und kann ganz schlecht zu Fuß gehen.Sein Nest mit 3-4 Eiern baut er am Schilfrand oder unter Büschen am Wasser.Die Jungen sitzen die ersten Tage ihres Lebens oft bei den Elternvögel auf dem Rücken.

In Elmshorn hat er bisher nur einmal auf dem Teich in Sibirien gebrütet. Sonst findet du ihn am Rantzauer See, am Bokeler See und im NSG Haseldorfer Marsch.

Fotos. Cl Dammann

"Der fliegende Edelstein" - so nennen begeisterte Ornitholgen den Eisvogel.Meistens sieht man ihn nur rasch über ein Gewässer hinweg fliegen und hört ein kurzes, helles Pfeifen. Er gräbt sich Höhlen in Lehmwände oder umgestürzte Baumwurzeln und legt bis zu sieben Eier in zwei, oft sogar drei Bruten im Jahr.

In den harten Wintern 2009-2012 sind unsere Eisvogelbestände regelrecht zusammengebrochen.Doch mit ein bisschen Glück kannst du ihn an der Krückau zwischen Elmshorn und Kölln-Reisiek noch beobachten.Dort hat die Kindergruppe des NABU Elmshorn Steilwände für den Eisvogel gebaut, die er zur Brut nutzt. Auch neue Weiher für die Nahrungssuche haben wir angelegt.

Warum machen wir das?

 

Warum treibt es uns immer wieder hinaus in die Gärten, die Felder oder in den Wald? Bewaffnet mit Fernglas und Notizbuch, oft auch in Gummistiefeln und Parka ?  Warum stehen wir am Wochenende in aller Herrgottsfrühe auf, wenn andere sich noch genüsslich in den Kissen räkeln? Warum stehen wir stundenlang vor dem Spektiv, um vielleicht nur einen gefiederten Zuwanderer aus Amerika  bewundern zu können?

 

Unsere Antwort:

 

Wir sind allesamt Opfer einer Sucht, die Ornithomanie heißt. Es macht uns einfach einen Riesenspaß Vögel zu beobachten, sich an ihrer Gestalt, ihren Farben,ihrem Flug, ihrem Verhalten zu erfreuen und wir können einfach nicht genug bekommen davon.

 

Komm doch einfach einmal mit uns auf unsere Streifzügen durch die Natur. Besser als jedes Video, jede Fernsehsendung oder anderer Medienkram -  bei uns bekommst du Natur  und Information über die Natur pur aus erster Hand.

 

Gratis dabei: Fühlen, Riechen,  Schmecken, Hören und Sehen von Natur - oft in direkter Umgebung deines Wohnortes!

 

Aber Vorsicht!  Es besteht hohe Anstreckungsgefahr - die Ornithomanie könnte auch von dir Besitz ergreifen! Und das Schöne ist - sie ist kaum heilbar.

Graugänse landen auf einem neuen Gewässer.Die Graugans ist einer der  Gewinner in der Vogelwelt in der Umgebung Elmshorns.Sie profitiert von der zunehmenden Nährstofffracht in den Gewässern und in der Landschaft.Foto: C.Dammann
Graugänse landen auf einem neuen Gewässer.Die Graugans ist einer der Gewinner in der Vogelwelt in der Umgebung Elmshorns.Sie profitiert von der zunehmenden Nährstofffracht in den Gewässern und in der Landschaft.Foto: C.Dammann

Doch aus Ernsthaftes treibt uns an:

 

Vögel sind Anzeiger oder Indikatoren über den Zustand von Natur.Vereinfacht gesagt: wo es viele Vögel gibt, ist die Natur noch in Ordnung. Fehlen diese, stimmt etwas nicht.

 

Einige von uns arbeiten auch systematisch - als Hobby-Wissenschaftler.

Sie suchen sich sogenannte Probeflächen - vielleicht 100 Hektar groß (ungefähr wie 100 Fußballfelder), vielleicht 100 km2 oder vielleicht sogar einen ganzen Landkreis wie z.B. den Kreis Pinneberg mit 663 km2 Größe. Dort zählen sie alle Vögel oder nur bestimmte Arten wie z.B. die Greifvögel. Und das mehrmals im Jahr, vor allem im Frühling und Sommer und oft auch viele Jahre hintereinander.

 

Du glaubst kaum, welche interessanten und aufregenden Ergebnisse dabei herauskommen.

 

Beispiel Kiebitz:   in den 1990er Jahren gab es im Kreis Pinneberg noch über 1000 Paare,  in 2012 nur noch ein Viertel davon.

 

Oder die Feldlerche: einstmals erschallte ihr fröhlicher Flötengesang über jedem Acker, über jedem Feld. Heute suchst du sie meist vergebens.

 

Oder das Rebhuhn: der Hühnervogel war vor wenigen Jahren noch weit verbreitet in der Feldmark um Elmshorn. Jetzt gibt es keine Rebhühner mehr, weder in Elmshorn und kaum noch im ganzen Landkreis.

 

Ähnliche traurige Ergebnisse haben wir von der Wachtel, dem Wachtelkönig, der Wiesenweihe oder dem Weißstorch zu berichten, um nur einige Arten zu nennen.

 

Die Gründe: ein vielfältiges Spektrum von Ursachen. Hauptverantwortlich ist jedoch die heutige Form der Landwirtschaft, die sich von einer einst kultur - und identitätsschaffenden Praxis hingewendet hat zu einer hochintensiven Agrarindustrie oft mit Monokulturen aus Mais und Ackergras.

 

Diesen Niedergang unserer Offenlandbrüter haben unsere Ornithologen seit Jahren dokumentiert und halten die Ergenisse den Politikern vor die Augen - auch mit der Forderung, unsere Lebensmittel wieder auf eine naturschonende Art und Weise herzustellen. 

 

Hier also besteht eine interessante Nahtstelle zwischen unserem liebenswerten Hobby - der Ornitholgie - und dem Naturschutz als politischer Aufgabe.

 

 

 

Maisfelder links und rechts - Todeszone für fast alle Tierarten
Maisfelder links und rechts - Todeszone für fast alle Tierarten

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